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Altes und Neues
Das Jahr neigt sich. Viele Projekte noch nicht. Ich habe oft etwas Angefangenes, während ich ein Projekt am Beenden bin. Nahtlose Übergänge und Parallelwelten. In den letzten Jahren hat mich - wie so viele andere - die Frage des Textilmülls nicht losgelassen.
Begonnen hat mein Textilkunstschaffen schon sehr früh, als Kind, ganz unbefangen habe ich einfach verschiedene Textilien, die ich vorfand, miteinander verbunden. Neues entstand, interessant anzusehen. Ein wenig wie Geschichten schreiben. In meinen Kursen begegne ich immer wieder Menschen, die mit Koffern voller Material ankommen. Ich staune und staune, was es alles Neues gibt. Und ich frage mich immer mehr, was wir für unsere Kunst als Material eigentlich wirklich brauchen.
Ehrlich gesagt, auch ich werde in meiner Lebenszeit nicht alle Stoffe und Garne verarbeiten können, die ich vorrätig habe, nur rechtfertige ich das damit, dass ich es doch als Auswahl brauche. Ich habe vor einigen Jahren beschlossen, nun dem Gebrauchten und Vorrätigem Vorrang zu geben und auch die Gifte im Atelier zu reduzieren. Lange habe ich zum Beispiel nach Farben und Methoden gesucht, die die Leuchtkraft und Lebensdauer haben, die ich möchte und die dennoch giftfrei sind.
Ganz nebenbei: ich finde das ewige Kochen oder Simmern von Naturfarben ist energetisch auch zu diskutieren. Das Färben in der Sonne mit Einweckgläsern finde ich faszinierend, aber leider kann ich damit keine Linien und Formen "malen".
Wer sich ein wenig mit den Eco-Methoden beschäftigt, findet wunderbare Ansätze bei vielen Textilkünstlerinnen. Aber ich will nicht mein Atelier komplett neu umstellen. Den Weg, den ich beschritten habe (Bilder und Objekte) möchte ich nicht aufgeben zugunsten völlig neuer visueller Resultate wie Ecoprints oder Naturfärben von Wolle. Ich finde diese Stoffe und Garne wunderbar, aber mir persönlich fehlen dabei die gestalterischen Elemente, die meine Bilder hervorbringen...
So hangele ich mich so durch inmitten meinem Bedürfnis, Bilder auf "meine" Weise zu schaffen und doch Veränderungen zum Besseren zu wählen. Farben werden jetzt erstmal aufgebraucht, verwässert und eingetrocknet, dann neu gewässert und weiterverwendet. Garne kann ich pur verwenden, manches Erbe landet bei mir, ich mische die Garne auch auf meine Weise. Für die Farbe, sofern sie noch keine haben, habe ich meine Methoden: manche landen im Kaffee, andere in Kindergartenfarbe. Und die Stoffe sind gebraucht, alte Drucke werden überarbeitet und was lange in den Kisten lag, ist nun der Warteschleife entrissen...Wie gesagt, es ist noch nicht alles optimal, aber die kleinen Veränderungen führen auf Dauer vielleicht doch dahin...
I am trying to make sustainable work in my studio. Old cloth, yarns and used materials. Over the years I started to work more and more towards an ideal of sustainability. It is a double way of change: using scraps and all the materials I have in my studio and to find ways to work with less poison but to keep working with paints. Small steps in the last years, and experimentation to get the results I love to see.
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