Donnerstag, 22. Juni 2017

Schnell - neue Ausstellung: Fadenlauf - Rennsport trifft Textil in Hohenstein Ernstthal

Mein Werk "Schlechter Tag" (Detail): Ein Märchenstoff kombiniert mit Funktionstextilien und einem Geschwindigkeitstest

Zurück aus dem Urlaub 
Kurz zuvor war ich noch als Jurorin mit bei der Auswahl und Ausstellungsbesprechung im Textilmuseum. 
Da Hohenstein-Ernstthal ein Museum hat, in dem beide regionale Identitäten gezeigt werden, haben wir (der Quiltkunstverein eV.) und die Museumsleiterin M. Palm an einer Idee gearbeitet. Es ging darum, diese beiden, so weit entfernten Realitäten zusammenzubringen.

Nun werden ab Ende Juni diese Ausstellungen im Rahmen des Museumsjubiläums präsentiert.

Da ich auch nach einem Werk gefragt wurde, habe ich den Rennsport mal wörtlich genommen: ich machte mit mir selbst einen Wettlauf an der Nähmaschine und gab Gas. Ziel war nicht die Ästhetik oder die Techniken, Ziel war, eine Komposition möglichst unter dem Aspekt der Geschwindigkeit zu arbeiten. Gar nicht einfach...letztendlich ist der künstlerische Prozess doch eher ein Vor und Zurück, eine Ideensammlung und das textile Arbeiten eher eine analoge, langsame Angelegenheit.

Ich verwendete die ehemaligen Jaquard Motive aus der Weberei vor Ort, und die Funktionsstoffe der Autobranche, kombiniert mit Materialien aus dem Rettungswesen.Entwurf, Skizzen, Stoffe kombinieren, bearbeiten, eine Komposition erschaffen, bemalen, besticken, fertig....
In Rekordzeit den Parcours gestickt und eine Komposition geschaffen, das auch noch mit nicht gerade vorteilhaften Farbkombinationen.

Das Ergebnis kann man nun zusammen mit den textilen Werken des Quiltkunstvereins im Museum bewundern.


Schottland


Ab und zu braucht man auch Urlaub

dennoch: Künstlerin bin ich immer, egal wann, egal wo.
Fast in jedem Museum waren zeitgenössische textile Werke zu finden

das freut das Herz 

Wieso eigentlich immer noch nicht bei uns?

I had wonderful holidays at Scotland. 
As artist I am excited about contemporary textile works in nearly every museum we visited. Missing that in our country!!

Brückenprojekt Installation

Die einzelnen Blüten für das Brückenprojekt, noch in Vorbereitung

Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich gebloggt habe. Masterclass Ausstellung, Rundgang, Brückenprojekt, Urlaub, Jury im Textilmuseum, ein Werk fertig machen, ein Masterclass Wochenende...
kein Wunder also, dass ich ein bisschen hinterher bin mit meinen Berichten.
Wenn es so etwas wie eine textile Hochsaison gibt, dann Mai-Juni.

Hier kommen ein paar Fotos von der Brücken-Installation, ein GEDOK Projekt,. 9 Brücken wurden von Künstlerinnen gestaltet und waren vom Wasserweg aus sichtbar, hier gibts davon mehr. 
Diese hier habe ich zusammen mit Dagmar Zehnel an der Könneritzbrücke Leipzig gestaltet. Thema war "Werden Wachsen und Vergehen" und natürlich lag es da nahe, der Natur entgegenzukommen. Das verwendete Material bot die Möglichkeit, auch ein wenig dem Zufall Raum zu lassen, Schmelzprozesse können nur zum Teil geplant vorgenommen werden. Die floralen Elemente habe ich zunächst zugeschnitten und dann in Form gebracht, ohne mich zu sehr an realistische Formgestaltung zu halten. Das Schmelzen der Form (Ein Prozess des Vergehens) brachte zum Teil sehr interessante Modelle zum Vorschein. 

Werden-Wachsen und Vergehen, Blütenähnliche Gebilde in allen drei Zustandsformen
Die Herausforderung kam mit der Installation selbst: der Zeitrahmen war knapp und das Wetter windig, die Brücke hoch, unser Konzept sah vor, beide Seiten zu spiegeln, mit eigenen Ausdrucksformen. Brunhild Fischer und Olaf Klimpel gestalteten die Musik an der Brücke. Traumwetter und Touristenbusse, jede Menge Boote und Kommentare... der Aufbau nicht nur Vorbereitung sondern auch schon Performance.



Dagmars Seite, noch im Entstehen. Sie hat fischähnliche Objekte gewählt.
Hier überlege ich, ob es Farbe braucht oder nicht. (Foto: J. Kastein, vom Wasser aus)